
Routenverlauf mit Tagesbeschreibung
WINDROSE Gruppenkreuzfahrt mit der Ocean Albatros von Albatros Expeditions im Juni 2026

1. Tag - Flug (ab Deutschland) nach Oslo - Übernachtung im Hotel

2. Tag - Longyearbyen, Spitzbergen
Der Auftakt ins Eismeer
Am Morgen findet der Gruppenflug von Oslo nach Longyearbyen statt. Schon beim Verlassen des Flugzeugs weht Ihnen ein scharfer Hauch arktischer Luft entgegen, während der schroffe Gipfel von Hjorthfjellet die Kulisse bildet. Das bunte Städtchen besticht durch nordische Gemütlichkeit und schmeichelnde Holzarchitektur – ein Kontrast zum harschen Umfeld. Nach dem Check‑in an Bord der „Ocean Albatros“ führt ein Sicherheitstraining in die besonderen Herausforderungen dieses Eisreichs ein. Mit einem Glas Champagner in der Hand genießen Sie den Ausblick, wie das Schiff langsam Siedlung und Fjord hinter sich lässt und Kurs aufs offene Meer nimmt. In den endlosen Weiten des Polartages lässt der Sonnenstand kaum eine Unterscheidung von Tag und Nacht zu – ein Vorgeschmack auf die Magie der Mitternachtssonne.

3. Tag - Region Kongsfjorden
Historische Forschungsstation Ny‑Ålesund
Über Nacht hat die „Ocean Albatros“ die beeindruckenden Klippen der Prins Karls Forland umrundet und erreicht den majestätischen Kongsfjord mit seinen gewaltigen Gletschern. Hier liegt Ny‑Ålesund, die nördlichste Siedlung der Erde, wo einst Legenden wie Amundsen, Nansen und Nordenskiöld vorstießen. Heute erinnern noch Relikte wie die „Norge“-Mastbauwerke an die Pioniere, die das Eis überwanden. Bei einer geführten Exkursion erfahren Sie von internationalen Forschungsprojekten, während Sie an vereinbarten Aussichtspunkten Polarfüchse, Schneehühner und kolonisierende Meeresvögel beobachten. Das goldene Licht taucht Berge und Eiszungen in eine malerische Stimmung – ein natürlicher Theatersaal, in dem die Geschichte der Polarforschung lebendig wird.

4. Tag - Nordwesten von Spitzbergen
Wale, Walrosse und blühende Oasen
Im größten Schutzgebiet Europas, dem Nordwest‑Spitzbergen Nationalpark, erzählen verbliebene Grundmauern einstiger Walfangstationen von rauer Kolonialgeschichte. In Smeerenburg zeugen Überreste von Blubberöfen vom einstigen Reichtum der Walfänger, während Gräber verunglückter Seeleute Mahnung und Melancholie zugleich sind. Doch die Natur greift sich ihr Terrain zurück: Winzige Polarpflanzen wie violette Saxifraga und weiße Mohnpflanzen sprießen zwischen Steinbrocken. Am Strand ruhende Walrosse und gelegentlich durch die flache Bucht streifende Polarfüchse runden das Bild ab. In den Gewässern tauchen immer wieder Buckelwale auf, deren Fontänen wie lebendige Kunstwerke im Panorama auftauchen.

5. Tag - Fahrt durchs Packeis
Abenteuer im weißen Nirgendwo
Mit jedem Kilometer trägt sich das Schiff tiefer ins verschobene Reich des Packeises. Endlose Eisplatten, von gleißender Sonne beleuchtet, entfalten eine fast surreale Szenerie. Während Kittiwakes und Eismöwen Ihrem Schiff folgen, halten Sie Ausschau nach Robben, die sich auf treibenden Eisstücken räkeln. Mit etwas Glück erblicken Sie eine Walrossegruppe oder die mächtigen Rücken eines Belugas, die silbrig aus dem grünblauen Wasser auftauchen. Und jenseits des Horizonts könnte sich ein einsamer Eisbär abzeichnen, der auf der Eisfläche seine Pirsch hält – der König des Nordens. Ihr Expeditionsteam erläutert Leben und Sterben in dieser lebensfeindlichen Umgebung und klärt über die Dynamik des Meereises im Klimawandel auf.

6. Tag - Nordöstliches Spitzbergen
Hinlopen‑Straße – Kolosse an den Klippen
Am Morgen gleitet die Albatros in die Hinlopen‑Straße, wo die steilen Felshänge von Alkefjellet von Abertausenden Brünnichs‑Lummen überzogen sind. Ein ohrenbetäubendes Konzert aus kreischenden Rufen empfängt Sie, wenn sich die schwarzen Körper dicht an dicht an der Klippe drängen. Bei einer Zodiak‑Fahrt tauchen Sie näher ein, spüren den Gischt auf der Haut und das vibrierende Leben dieser Brutkolonie. An Land erwartet Sie die karge Pracht der „polaren Wüste“ Nordaustlands: unvergletscherte Ebenen, gesprenkelt von wurzelnden Moospolstern, die in der kurzen Sommerperiode ihre Farbenpracht entfalten. Unter Wasser beobachten Sie graziöse Belugas und gelegentlich vorbeiziehende Buckelwale.

7. Tag - Östliches Spitzbergen
Geschichte der Walfänger und Walrosskolonien
Im Südosten Svalbards durchfahren Sie den Freemansundet und erreichen Edgeøya. Am Strand von Kapp Lee liegen bleichende Walrossknochen und Relikte jahrhundertelanger Walfangexpeditionen. Ihr Guide erzählt von den russischen Pomor‑Fischern und dänischen Walfängern, die hier einst grausam wüteten. Heute stehen die Kolonien streng unter Schutz: Dickhäutige Walrosse, begleitet von den munteren Rufen schillernder Moorenten, ruhen dicht gedrängt am Ufer. Vogelbeobachtung an Sundneset eröffnet Blicke auf tanzende Prachteiderenten und grazile Kiebitze. Auf einer Wanderung entdecken Sie Fossilien von Meerestieren, von denen das Archipel vor Millionen von Jahren bevölkert war.

8. bis 9. Tag - Südliches Spitzbergen
Bellsund & Hornsund – Fjorde voller Leben
Die südwestliche Küste offenbart sich in den Labyrinthen von Bellsund und Hornsund. Schmale Fjorde schneiden tiefe Einschnitte in die Berge, deren bewaldete Hänge im Sommer sattgrün erstrahlen. Auf felsigen Vorsprüngen brüten Eistaucher und Krabbentaucher, während in sanften Senken Svalbard‑Rentiere weiden. Die leuchtend roten Beeren-Arten und fleischigen Polarpflanzen bieten Nahrung für diese eigenständige Unterart. Mit etwas Glück begegnen Sie dem scheuen Polarfuchs, dessen helles Sommerfell im Sonnenlicht silbern schimmert. Gleichzeitig tasten sich majestätische Gletscherzungen bis ins Meer vor, und glasklare Eisberge treiben gemächlich umher.

8. bis 9. Tag - Südliches Spitzbergen
Alkhjornet & Calypsobyen – Vogelwelt und Bergbaugeschichte
Am Alkhjornet‑Felsen stürzen sich Kohlmeisen und Dreizehenmöwen in die Tiefe, um Fische zu fangen. Dann führt ein Rundgang durch die verfallene Siedlung Calypsobyen, wo Bergleute und Trapper im frühen 20. Jahrhundert das raue Leben suchten. Bemooste Überreste von Hütten und rostige Ausrüstungsgegenstände erinnern an den Pioniergeist. Ein Spaziergang auf dem vom Wind geglätteten Strand lässt Sie auch hier nach Walross‑Knochen und Muschelschalen suchen.

10. Tag - Westliches Spitzbergen
Forlandssundet & Poolepynten – Walrosse und Abschied
In der Morgendämmerung gleitet die Albatros durch das Forlandssundet. Am Poolepynten‑Strand ruht eine Kolonie mächtiger Walrosse, ihre Bäuche im flachen Wasser der Bucht. Mit einem Fernglas beobachten Sie ihre Interaktionen: ranghohe Tiere drängen sich an den Rand, während jüngere Geschwister spielerische Kämpfe austragen. Ihre Stoßzähne wirken hier wie kühne Kunstwerke. Im offenen Meer ziehen gelegentlich Robben und Seehunde neugierig am Rumpf vorbei. Am Abend nehmen Sie Kurs auf Longyearbyen und blicken zurück auf eine atemberaubende Umrundung.

11. Tag - Longyearbyen, Spitzbergen - Ausschiffung
Am letzten Morgen laufen Sie wieder in Longyearbyen ein. Die lebendige Kleinstadt empfängt Sie mit warmen Holzhäusern und bunten Schildern, die von Cafés, Galerien und dem berühmten Svalbard-Museum erzählen. Bei einem letzten Bummel durch die Straßen wehen Geschichten von Trappern und Forschern durch die kühle Luft. Ein Besuch im Museum vertieft noch einmal das Wissen um Flora, Fauna und die bewegte Geschichte der Inseln. Dann heißt es Abschied nehmen: Im Flugzeug überblicken Sie die Fjorde und Gletscher, die für immer Ihre Vorstellung vom hohen Norden prägen werden

12. Tag - Rückflug ab Oslo nach Deutschland
HINWEIS: Auf einer Expedition, speziell in den Polarregionen, gilt die vorgeschriebene Route als grobe Orientierung und Planung. Wind und Wetter, die Packeislage und Tiersichtungen führen zu ständigen Änderungen und Anpassungen am Tagesablauf. Der Kapitän entscheidet gemeinsam mit dem Expeditions-Team welche Anlandungen und Unternehmungen durchgeführt werden können. Dabei stehen die Sicherheit aller Passagiere und der Crew, sowie unvergessliche Erfahrungen für alle Gäste an erster Stelle.